Frühlingszauber im Hotel Hochzillertal - Feines aus den ersten Kräutern
Der Frühling ist nun vollends da, und nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit kälteren Tagen erwacht die Natur zu neuer Kraft und die Sonne gewinnt mit jedem Tag mehr an Wärme. Sprossen bereits im März die ersten Frühlingskräutlein zaghaft aus dem Boden, ist spätestens jetzt die Zeit gekommen, um sich am reichhaltigen Frühlingsangebot der Natur zu bedienen. Junge Blätter von Löwenzahn, Schafgarbe und Gundermann sind jetzt am zartesten und eine wunderbare Zugabe für Salate und Aufstriche; auch Knoblauchsrauke und Brunnenkresse laufen zu Höchstform auf. Die sprießenden Knospen und Blüten vieler Pflanzen lassen sich ebenfalls bereits ernten. Gänseblümchen und Löwenzahn bringen bunte Farbtupfer in Ihre Gerichte, aber auch Heilpflanzen haben jetzt Saison. Haselnussblätter für stärkenden Tee, Brennesselblätter für die Suppe oder entgiftenden Tee, oder auch Schlehenblüten, die als Öltinktur oder Tee im nächsten Winter gegen Fieber und Erkältungen helfen können. Viele weitere Kräuter für die Verwendung in der Küche lassen sich im April sammeln und werden bereits emsig bei uns im Kräuterhotel Hochzillertal in Kaltenbach in vorzügliche Speisen und wohltuende Präparate verwandelt; ein Star der Frühlingskräuter, den wir nicht unerwähnt lassen wollen, ist und bleibt aber der Bärlauch!
Ein bäriges Pflänzchen
So wie der Bär aus dem Winterschlaf erwacht und sich wieder ins Freie wagt, so „erwacht“ auch der Bärlauch als eines der ersten Küchen- und Heilkräuter in den hiesigen schattigen, feuchten Laubwäldern und Auen. Der Name (wie auch die Bezeichnung Allium Ursinum) entstammt der Annahme, dass der Bär nach dem Aufwachen diese Pflanze als erstes frisst, um sich zu stärken. Im Volksmund wurde der Bärlauch auch Waldknoblauch oder Hexenzwiebel genannt, was seine nahe Verwandschaft sei es in botanischer Hinsicht als auch Geschmack zu Zwiebelgewächsen und Knoblauch nahelegt.
Schon im Mittelalter wurde Bärlauch als Heil- und Nahrungspflanze verwendet. Der aromatische, stark knoblauchartige Geruch und Geschmack passt wunderbar zu Salaten und Suppen, als Pesto oder Pasta-Sauce, zu Gemüse- und Fleischgerichten oder aber auch in Mayonnaise, Quark und Frischkäse als Aufstrich. Nicht zu vergessen die Bärlauchbutter (Rezept siehe unten)! Die Heilwirkung steht der Verwendung in der Küche um nichts nach; wie auch Knoblauch und Zwiebel hat der Bärlauch eine stoffwechselanregende, blutreinigende Wirkung und sagt auch Entzündungen den Kampf an. Sogar Wurmleiden soll er dem Volksmund zufolge schnell und effektiv beenden. Bärlauch enthält zudem viel Vitamin C, Eisen, Schwefel, Magnesium, Mangan und andere Mineralien sowie Senfölglykoside und ätherische Öle. Ein rundum gesundes Frühlingskraut also!
Achtung: Vorsicht beim Sammeln! Der Bärlauch lässt sich leicht mit den giftigen Blättern der Maiglöckchen verwechseln, auch Herbszeitlose und Weißwurz ähneln ihm sehr. Sammeln Sie ihn also nur, wenn Sie wissen was Sie tun; als Hilfestellung gilt, dass der Bärlauch intensiv nach Knoblauch riecht, während seine Doppelgänger nahezu geruchlos sind.
Unsere liebsten Rezepte mit Bärlauch
Bärlauchbutter
Dieser Aufstrich ist auf warmem Brot und Baguette einfach ein Gedicht, passt aber auch als Beilage zu Gegrilltem. Unbedingt probieren!
Zutaten:
200g Butter
150g frischer Bärlauch
etwas Senf
ein Spritzer Zitronensaft
Salz, Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
Bärlauch fein hacken und mit den restlichen Zutaten unter die weiche Butter mischen. Zu einer Rolle formen und in Folie gewickelt entweder im Kühlschrank oder im Tiefkühler aufbewahren.
Bandnudeln mit Bärlauchpesto und geschmorten Tomaten
Tipp: Das frische, aromatische Pesto harmoniert wunderbar mit den restlichen Zutaten, passt aber auch alleine sehr gut zu Nudel- und Fleischgerichten, weshalb Sie gern etwas mehr davon herstellen können.
Zutaten:
Nudelteig:
250 g Mehl
2 Eier
3 Eidotter
1 EL Grieß
Pesto:
140g Bärlauch
20g Pinienkerne
250ml Olivenöl
Weiteres:
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
etwas Parmesan, gerieben
250g Cherrytomaten
Salz, Pfeffer nach Geschmack
etwas Staubzucker
Zubereitung:
Zuerst die Kirschtomaten halbieren und Knoblauch in dünne Scheiben schneiden, dann zusammen mit Salz, Pfeffer und Staubzucker mit Olivenöl vermischen und bei 80°C für ca. 2 Stunden ins Backrohr schieben.
Inzwischen für den Nudelteig Mehl, Grieß, Eier und Eidotter gut verkneten. Den Teig dünn ausrollen und mit einem Messer in feine Streifen schneiden. Diese in Salzwasser bissfest kochen, abseihen und vor dem Servieren mit einigen Butterflocken durchschwenken und mit Salz und Pfeffer würzen.
Für das Pesto zuerst Bärlauch waschen und trocken schütteln, dann sorgfältig klein schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten, fein hacken und zum Bärlauch geben. Mit dem Olivenöl vermengen, für besonders feine Konsistenz kurz mit dem Pürierstab mixen. Evtl. zusätzlich hergestellte, nicht verwendete Menge Pesto in saubere und heiß ausgespülte Schraubdeckelgläser abfüllen, den Rest in einer Pfanne erhitzen und die Bandnudeln darin schwenken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, auf einem tiefen Teller anrichten und die geschmorten Tomaten darüber geben. Mit Parmesan verfeinern und servieren!
Noch mehr Rezepte aus unserer Kräuterküche und vieles weitere rund um das Thema Kräuter erfahren Sie natürlich vor Ort bei uns im Kräuterhotel Hochzillertal in Kaltenbach!