Do it yourself: Die pflegeleichtesten Kräuter für Beginner
Ein nicht zu unterschätzender Teil unserer Kräuterphilosophie im Hotel Hochzillertal ist es auch, unser vielfältiges Wissen über die Zucht, Verwendung und Wirkung der Kräuter an Sie weiterzugeben. Die Freude an den Kräutern ist ein mathematisches Wunder, denn sie vermehrt sich, wenn man sie teilt!
Nun ist es aber leider so, dass manche Menschen nun mal einen grünen Daumen besitzen, und manche eben nicht. Unser Kräutergarten im Hotel Hochzillertal in Kaltenbach ist ein kleines aber feines Paradies, in dem eine Vielzahl von diversen Pflanzen und Kräutern wächst, die wir tagtäglich bei uns im Hotel und nicht zuletzt im Kräuterrestaurant Liebstöckl benötigen. Hotelchefin Elke ist hochmotiviert und stets bestrebt, ihre Pflänzchen zu großen, schönen Exemplaren heranwachsen zu lassen, immer schonend und natürlich und im Einklang mit der Natur. Da sammelt sich über die Jahre einiges an Erfahrung an, und auch die kompliziertesten und heikelsten botanischen Gäste in unserem Garten bekommen das, was sie benötigen und verdienen.
Was aber, wenn Sie nun selbst Kräuter züchten möchten, ihnen aber das Vorwissen und die Erfahrung für die Zucht aufwändigerer Sorten fehlt? Nun, deshalb gibt es diesen Artikel! Wir stellen ihnen im Folgenden eine Handvoll vielseitiger Kräuter mit allerlei Nutzen (sei es in der Küche als auch als Heilpflanzen) vor, bei denen sie nicht viel falsch machen können und trotzdem eine reiche Ernte erwarten können!
Aller Anfang ist schwer… oder?
Schnittlauch
Wer liebt ihn nicht, den Schnittlauch mit seinem fein-scharfen Aroma und den wunderschönen (essbaren) rosa Blüten. Schnittlauch ist das Beginner-Kraut schlechthin, da er auf nahezu jedem Boden wächst und bis auf ein wenig Wasser hie und da keine besonderen Anforderungen mitbringt. Das Einzige, was beachtet werden sollte, ist die Ernte: Nicht ausreißen, sondern kurz oberhalb der Erde abschneiden und nie mehr als ein Drittel der Gesamtmenge auf einmal ernten, damit er auch schön nachwächst.
Minze
In Desserts, Cocktails, Tee, aber auch als Heilpflanze ist die Minze mit das vielseitigste heimische Kraut – und auch eines der pflegeleichtesten. Sie hat ebenfalls wenig Ansprüche an den Nährboden, und wenn Sie in den heißeren Monaten nicht auf das Wässern vergessen, wächst sie bald zu riesiger Höhe heran. Weshalb Sie sie evtl. auch lieber im Topf oder Hochbeet ziehen sollten, da sie Ihnen sonst gern einmal ganze Teile des Gartens zuwuchert.
Basilikum
Der abgestorbene Basilikum im Topf auf der Fensterbank ist ein Klischee jeder Studenten- und Junggesellenwohnung, im Garten gezogen ist das mediterrane Kraut mit dem unverwechselbaren Duft jedoch relativ pflegeleicht. Nährstoffreiche Erde und genug Sonne, dann wächst es fröhlich dahin und verfeinert tagein tagaus Ihre Gerichte. Tipp: Immer Blätter samt Stängel abzupfen, damit an der Stelle dann neue Blätter austreiben können.
Petersilie
Ein weiterer Küchenklassiker, der nicht viele Anforderungen an seine Umgebung stellt. Bis auf seine etwas komplizierte Beziehung zur Sonne; halbschattig ohne dauerhafte direkte Bestrahlung sollte sie es haben. Wer gern aufs Wässern vergisst, der ist mit der Petersilie gut beraten, denn dieses Kraut geht meist eher durch Überwässerung ein als umgekehrt.
Rosmarin
Neben Basilikum vielleicht der mediterrane Klassiker schlechthin, der heißes, aber auch hiesiges milderes Klima zu schätzen weiß. Einzig im späten Herbst bedarf er kurz Ihrer Aufmerksamkeit, denn dann sollte er bis zum Frühling an einen geschützten Standort umziehen.
Borretsch
Borretsch ist noch ein anspruchsloser Vertreter, der kaum Anforderungen an den Boden stellt. Solange der ihm zugeteilte Platz eher halbschattig ist, wird es ihm an nichts fehlen und er wird Sie mit seinen charakteristischen Blüten und den essbaren Blättern mit leichtem Gurkenaroma begeistern.
Thymian
In der Küche als Verfeinerung von mediterranen Gerichten vom Sternemenü bis zur einfachen Tomatensoße; als Heilpflanze wirksam vor allem gegen Atemwegsbeschwerden. So vielseitig wie die Verwendung des Thymians ist auch die Zucht, denn das Kraut ist eines der anspruchslosesten auf dieser Liste und wächst selbst auf trockenen Böden, wo andere Kräuter schon längst aufgeben.
Oregano
Ein weiterer mediterraner Vertreter, der aufgrund seiner Herkunft sonnige, warme Standorte bevorzugt. Ähnlich wie die Minze geht es ihm oft sogar zu gut, denn er breitet sich vergleichsweise schnell aus, weshalb ein bis zwei räumlich begrenzte Pflanzen für den täglichen Gebrauch mehr als ausreichen.
Salbei
Die Pflanze für Vergessliche, denn ganz ohne Wasser kommt der Salbei zwar nicht aus, ist aber im Grunde die am wenigsten durstige Pflanze in diesem Artikel und verzeiht auch einmal ein ausgefallenes Wässern ohne Probleme. Auch als Strauch im Garten macht der Salbei eine gute Figur (Standort mehr oder weniger egal), jedoch sollten Sie ihn im Frühling zurückschneiden, damit er nicht verholzt.