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Vogelbeere: Verkanntes Hausmittel und Geschmacksbombe? Tipps und Tricks vom Kräuterhotel

25.10.2020

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Wer so wie wir im Kräuterhotel Hochzillertal die Kräfte der Natur zu nutzen weiß, der geht oft auch unorthodoxe Wege, um den Geschmack und die Heilwirkung von Kräutern und Pflanzen zu nutzen. Dazu gehört auch die Verwendung der knallig-orangenen Früchte der Eberesche (sorbus aucuparia), im Volksmund besser bekannt als Vogelbeere.

Einige von Ihnen werden sich nun fragen, ob wir von allen guten Geistern verlassen sind. Schließlich wird jedes Kind von klein auf vor dem Verzehr der Vogelbeere gewarnt. Schon nach ein paar Beeren treten Vergiftungserscheinungen mit Erbrechen, Durchfall und Schlimmerem auf. Gelegenheit diese Warnung zu ignorieren gäbe es genug, wächst sie doch an allen möglichen Orten, besonders Brachflächen und sonnige Wegesränder sind ein beliebter Standort. Doch wer einmal trotzdem eine der grell gefärbten Beeren probiert hat, dem hat der starke saure und bittere Geschmack sicher die Lust darauf auf Lebenszeit verdorben. Was soll man also schon aus dieser, zum einen giftigen, zum anderen grässlich schmeckenden Frucht machen können?

Auf die Zubereitung kommt es an

Die Antwort: Sehr viel sogar! Man muss die Vogelbeere nur zuerst verarbeiten. Ähnlich wie bei der Kartoffel und gewissen Bohnensorten (die aus diesem Grund beide in früheren Zeiten verpönt waren) wird aus der roh gegessen hochgiftigen Frucht durch das Zubereiten ein schmackhaftes Ass im Ärmel für jeden Koch, der seinen Gerichten gehaltvollen Geschmack geben will. Zudem ist die verarbeitete, eingelegte Vogelbeere auch ein Geheimtipp für jede Hausapotheke; die getrockneten und gekochten Beeren sind wahre Vitamin C-Bomben, stärken die Abwehrkräfte auch gegen Erkältungskrankheiten und lösen auch den hartnäckigsten, zähesten Schleim. Zudem verschaffen Sie schnell und nachhaltig Abhilfe bei Heiserkeit und regeln und fördern die Verdauung bei Magen-Darm-Problemen.

Auch in der Küche muss sich die orange Frucht mit dem zu Unrecht schlechten Ruf nicht verstecken. In unserem Hotelrestaurant Liebstöckl verwenden wir die Vogelbeeren in Saucen zu kräftigem dunklen Fleisch, besonders Wild, aber auch in schokoladigen Desserts. Probieren Sie es aus – der eigene, süßlich-würzige Geschmack der eingelegten Beeren kann aus jedem Gericht ein kulinarisches Feuerwerk machen, wenn man sie lässt.

Entdecken Sie hier unser gut gehütetes Hochzillertal-Rezept für eingelegte Vogelbeeren, damit auch Sie den unverwechselbaren Geschmack und die überraschende Heilwirkung der Vogelbeere zuhause nutzen können:

 

Rezept: Eingelegte Vogelbeeren


Zutaten:

100g Zucker

300g Vogelbeeren (zuerst tiefkühlen und wieder auftauen, um die Bitterstoffe zu reduzieren)

Saft von 1 Orange

250ml weißer Portwein

250ml Bergapfelsaft

125ml Karottensaft

1 EL Waldhonig oder Ahornsirup

1 Prise Quellsalz

 

Zubereitung:

Den Zucker in einem Topf langsam karamellisieren lassen und die wieder aufgetauten Vogelbeeren dazugeben. Mit dem Orangensaft und dem Portwein ablöschen und unter Rühren etwas eindicken lassen. Restliche Zutaten hinzufügen und fleißig rührend mindestens 15 Minuten lang köcheln lassen, bis die Beeren schön weich sind. Nun mit dem Salz abschmecken und noch heiß in ausgewaschene Einmachgläser füllen. Kühl und dunkel lagern.

 

Die Vogelbeere ist nur eines von vielen der Geschenke, die uns die Natur macht, wenn wir sie nur richtig zu nutzen wissen. Mehr Kräuterwissen, und natürlich einen erholsamen Aufenthalt ganz im Zeichen der Kräuter, finden Sie bei uns im Kräuterhotel Hochzillertal in Kaltenbach!

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