Kräuter schneiden im Herbst
Diese Heilsbringer kann man jetzt noch ernten
Mit Heilsbringern ist die Natur in Fülle bestückt, vom ersten Moment ihres Erwachens bis zum letzten vor der winterlichen Ruhepause. Sobald im Frühjahr zartes Grün sich regt und erste Knospen sprießen, sind Kräuter mit von der Partie.
Die frische Würze - aus Garten, Wald und Almweiden geholt - vermag unsere Küche um unzählige Facetten reicher zu machen. Und tut unserer Gesundheit gut. Vorbeugen, unterstützen und heilen. So faszinierend ist Kräuterkraft!
Faszinierend ist auch, dass Kräuter bis spät in den Herbst hinein gedeihen. Und mit ihrer je eigenen Geschmacksnote und Wirkkraft begeistern. Jedem Kraut seine Zeit. Wenn es kühler wird und die Natur ihre Kräfte herunterfährt, laufen einige Heilsbringer noch zur Höchstform auf. Sie möchten erfahren, welche Kräuter das Schlusslicht im Jahreskreis bilden? Begleiten Sie uns beim Kräuter Schneiden im Herbst! Und kommen Sie 3 Klassikern auf die Spur.
1. Hagebutte – kleine Powerbombe in rot
Blickfang auf jeder herbstlichen Wanderung. Tiefblauer Himmel, golden schimmernde Wälder und am Wegrand leuchtend rote Früchtchen am Strauch. Die Hagebutte ist ein Geschenk des Herbstes, das auch Kräuterbanausen nicht entgeht. Gern auch für Dekorationszwecke gesammelt, ist die Hagebutte wohl die klassischste unter den wild wachsenden Früchten der farbenfrohen Jahreszeit.
Wer sich am Hagebuttenstrauch bedienen will, hat es mit dichten Zweigen und Dornen zu tun. Das Sammeln lohnt sich aber auf jeden Fall. Durch ihren hohen Anteil an Vitamin C pusht die Hagebutte Ihr Immunsystem und wirkt positiv auf Knochen und Gelenke.
Naschkatzen kommen voll auf ihre Kosten, wenn Hagebuttenmarmelade auf dem Frühstücksbrot schimmert. Andere lieben die Hagebutte im herbstlichen Tee. Verarbeiten Sie die vielseitig verwendbare Hagebutte ganz nach Ihrem Geschmack. Hagebuttenpulver kann in den kalten Monaten Ihr natürlicher Vitamin-C-Lieferant in Müslis, Salaten, Drinks und Aufstrichen sein. Sie sind nun endgültig überzeugt von der Kraft der Natur? Dann auf zum herbstlichen Kräuter Schneiden!
2. Brennnesselsamen – so viel Vitalität schenkt der Herbst
Dass Brennnessel in der Küche mitmischen ist gang und gäbe. Im Frühjahr und Sommer peppen die mild schmeckenden Blätter zahlreiche Gerichte auf. Im Herbst steht ein anderer Teil der Brennnesselpflanze im Fokus unserer Aufmerksamkeit. Noch nie was von Brennnesselsamen gehört? Ein vitalisierender Heilsbringer stellt sich vor:
Wildkräuter-Experten empfehlen, Brennnesselsamen erst dann zu ernten, wenn sie bereits leicht bräunlich sind. Die beste Zeit zum Sammeln ist demnach jetzt. Also rein in die Handschuhe und ran an die Energiespender. Schneiden Sie die Samenstränge der oberen Brennnesseltriebe mit einer Schere ab. Wussten Sie, dass es männliche und weibliche Brennnesseln gibt. Geerntet werden vorzugsweise die nährstoffreicheren Samen der weiblichen Brennnessel. Wie Sie diese erkennen? Sie hängen rispenartig an den Brennnesseln herab. Während die männlichen Samen horizontal vom Stängel abstehen.
Ob frisch aufs Butterbrot, über den Salat oder in die Suppe gestreut – der fein nussige Geschmack der Brennnesselsamen verfeinert garantiert jede Gaumenfreude. Luftgetrocknet und pulverisiert bleiben die Samen ein ganzes Jahr wirkungsvoll und einsatzbereit. Was dieses Superfood alles kann? Durch ihren hohen Anteil an Eiweiß, gesunden Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien, Eisen, Kieselsäure und Magnesium wirken Brennnesselsamen stärkend und leistungssteigernd. Und aphrodisierend obendrein.
3. Meisterwurz – bitter macht fitter
Wann ist die beste Zeit, um die vielseitig einsetzbare Meisterwurz zu sammeln?
Die Kraft, die im Sommer nach oben drängt und Blätter und Blüten pusht, zieht sich im Herbst in die Wurzeln zurück. Die Antwort liegt in diesem ganz einfachen Gesetz der Natur. Nach Wurzeln graben wir am besten im Herbst, wenn sich die Heilkraft in der Tiefe sammelt. Am kräftigsten und wirksamsten sind die Wurzeln nach dem ersten Frost.
Wie der Name schon sagt. Meisterwurz wirkt meisterhaft. Dieser Heilsbringer, dessen Blüten und Blätter im Frühling und Frühsommer geerntet werden, hat eine Wurzel, die Großes vollbringt. Sie wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Die Bitterstoffe wirken appetitanregend und verdauungsfördernd. Ob Sie nun die Wurzel für den Teeaufguß trocknen, sie zu Pulver zum Verfeinern von Speisen verarbeiten oder als Schnaps ansetzen, Meisterwurz macht Sie fit für die kalte Jahreszeit. Der Winter kann kommen!
Aller guten Dinge sind … mehr als drei
Die Liste der Kräuter, die man jetzt noch ernten kann, ist unendlich viel länger. Robuste Kräuter können bis in den November hinein frische natürliche Heilsbringer sein. Pimpinelle, Vogelmiere, Spitzwegerich und Giersch sind nur einige der Kräuter, die an Geschmack und Wirkung auch im Herbst noch Verlockendes zu bieten haben. Natur sei Dank!