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So erkennen Sie die wichtigsten Kräuter der Alpen

29.09.2020

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Die Lage unseres Kräuterhotels Hochzillertal in Kaltenbach ist wie geschaffen für unsere Kräuterphilosophie, die Geschmack, Duft und Heilwirkung verschiedener Kräuter in das ganze Hotelkonzept integriert. Die Natur schenkt uns ihre Gaben, um den Gaumen zu erfreuen und Körper und Geist gesund zu halten. Und gerade unser Zillertal ist ein Eldorado für Kräuterkundige! Bis auf 2500m Höhe wachsen hier unzählige Würz- und Heilpflanzen, die es einzusammeln gilt. Wenn auch Sie die Kraft der Alpenkräuter nutzen möchten, lesen Sie weiter für unsere Tipps zum Erkennen und Sammeln.

Altbekanntes wie Löwenzahn, Brennnessel und Kapuzinerkresse dürften auch Unerfahrene leicht finden, doch die Kräutervielfalt des Zillertals hat noch viel mehr zu bieten!

 

Tipp: Experten-Kräuterwanderungen

Eine/r unserer Kräuterexperten/in entführt Sie jeden Mittwoch von 9–12 Uhr in die Zillertaler Kräuterwelt und teilt die Geheimnisse der Kräuterkunde mit Ihnen. Danach werden die gesammelten Schätze zu leckeren Speisen, Aperitifs und Kräutersalzen verarbeitet.

 

Alpenkräuter erkennen und bestimmen

Wenn Sie auf eigene Faust losziehen möchten, haben wir aus einer schier unendlichen Auswahl die wichtigsten Alpenkräuter, die Sie in unserem schönen Zillertal finden können, zusammengetragen. Zuerst aber noch einmal kurz unsere Hinweise zum Sammeln:

-          Nur Bekanntes mitnehmen! Viele nützliche Heilpflanzen haben giftige Verwandte. Lieber mit bebilderter Fachliteratur zuerst Wissen aneignen.

-          Pflanzen nie ausreißen, vorsichtig mit einem scharfen Messer abschneiden. Bei Wurzeln ein Stück abschneiden und wieder eingraben.

-          Nur so viel sammeln, wie benötigt und zeitnah weiterverarbeitet wird. Geschützte Arten stehen lassen, ebenso ungeschützte falls nur wenig Exemplare vorhanden sind.

 

Meisterwurz

Wuchshöhe: 30–100 cm

Vorkommen: Gebirgswiesen, steile Hänge, Bachufer

Eigenschaften: große, bis 50-köpfige Blütendolden; charakteristischer Geruch nach Sellerie

Einsatzzweck: „Allheilmittel“ für Nieren, Blase, Bronchien, Verdauungsbeschwerden, Stimmungsschwankungen und mehr

Den Anfang macht gleich die Königin der Zillertaler Kräuter: Meisterwurz. Der Name ist Programm, denn wenn man sagt „gegen jedes Übel ist ein Kraut gewachsen“, ist damit oft diese Pflanze gemeint. Ob als Pulver, Tinktur oder Salbe, Meisterwurz ist von der Blüte bis zur Wurzel vollgepackt mit wertvollen Inhaltsstoffen. Abseits der beeindruckenden Heilwirkung überzeugt das Kraut auch kulinarisch: Der Meisterwurzschnaps ist ein beliebtes Verdauungsstamperl und das zermahlene Pulver gibt Suppen und Soßen pikante Würze.

Achtung: Meisterwurz unterscheidet sich nur wenig vom äußerst giftigen Schierling, also aufpassen!

 

Wilder Majoran 

Wuchshöhe: 20–70 cm

Vorkommen: Lichte Kiefernwälder, Gebüsch am Waldrand, sonnige Hänge

Eigenschaften: rötlich behaarter Stängel; würziger Geruch

Einsatzzweck: Als Würzpflanze besser bekannt unter dem Namen „Oregano“. Nachgewiesene Heilwirkung für Magen-Darm-Beschwerden.

Über die vielfältige Verwendung des Oregano in der Küche brauchen wir an dieser Stelle nicht wirklich viel zu sagen. Doch auch als Heilpflanze kann der Wilde Majoran glänzen; vor allem wirkt er krampflösend, antibakteriell, bei Verdauungsbeschwerden und befreiend auf die oberen Atemwege.

 

Spitzwegerich 

Wuchshöhe: 5–50 cm

Vorkommen: Saftige Wiesen, Waldrand

Eigenschaften: lange, stiellose Blätter in Bodennähe; unverkennbare Blütenform

Einsatzzweck: „Erste Hilfe der Wanderer“, außerdem bei Husten und Entzündungen in Mund und Rachen

Der Spitzwegerich ist ein Wundermittel für alle, die sich unterwegs kleinere Wunden zuziehen und unter Insekten, Brennnesseln oder einem Sonnenbrand zu leiden haben. Einfach ein paar Blätter zerkauen, auf die betreffende Hautstelle legen und verbinden. Die Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs desinfizieren, kühlen und fördern die Wundheilung.

Tipp: Die Blätter des Spitzwegerichs schmecken auch als Salat. Früher ein Arme-Leute-Essen, verfeinert er heute so manches Gericht mit seiner schmackhaften Note.

                                                      

Huflattich

Wuchshöhe: 10–30 cm

Vorkommen: trockene, warme Plätze mit kargen Böden; unbefestigte Wege, Steinbrüche, Hochplateaus bis 2100m o.ä.

Eigenschaften: Zur Blütezeit gelbe, löwenzahnähnliche Blüten, danach große herz- bzw. hufförmige Blätter

Einsatzzweck: Schon seit der Antike Geheimtipp gegen verschleimten Husten und Halsschmerzen

Wie bei vielen Naturheilmitteln macht auch hier die Dosis das Gift, da selbst angefertigte Präparate aus Huflattichblättern in hohen Dosen schädlich sein können. Trotzdem ist der Huflattich ein Klassiker der Naturapotheke, der Husten und Atemwegsentzündungen schnell und zuverlässig den Garaus macht. Seinen umgangssprachlichen Namen als „des Wanderers Klopapier“ hat er übrigens nicht zufällig. Sollten Sie unterwegs auf dem Berg ein dringendes Bedürfnis verspüren, ist die flauschig-weich behaarte Unterseite der Blätter ein wahrer Segen in der Not.

 

Giersch

Wuchshöhe: 30–100 cm

Vorkommen: nahezu überall; liebt es besonders schattig und feucht

Eigenschaften: Dreikantiger Stängel, 25-strahlige Blütendolden; wuchert in großen Mengen

Einsatzzweck: Gicht, Rheuma, Arthritis; außerdem blutreinigend, leicht abführend

Die Gärtner unter Ihnen kennen den Giersch vielleicht als unbarmherziges Unkraut, den nicht einmal moderne Chemie dauerhaft ausrotten kann. In freier Wildbahn ist er jedoch ein gern gesehener Gast, der die Naturapotheke mit einem hochwirksamen Mittel gegen Gicht, Rheuma, Arthritis und andere Gelenkserkrankungen bereichert. Zudem ist der Giersch ein köstliches Wildgemüse; jung als Salat oder ausgewachsen wie Spinat gekocht bereichert er jede Mahlzeit!

 

Wir wünschen viel Erfolg beim Kräutersammeln und freuen uns schon, Ihnen im Urlaub im Kräuterhotel Hochzillertal in Tirol noch viel mehr Kräuterwissen weiterzugeben!

 

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